U23: «Gege Kirchberg hani no nie verlore…»
- marcostutz7
- vor 3 Stunden
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«… nöd emol am Pfingstturnier», meinte Trainer Michael Nyffenegger im Vorfeld der letzten Partie der Vorrunde. Diese Serie am Leben zu erhalten, wäre gerade mit Blick auf die Tabelle von grosser Notwendigkeit für die Pfyner. Mit fünf Zählern befindet man sich auf dem zweitletzten Platz, vier Punkte vor dem heutigen Gegner aus dem Nachbarkanton. Das Pfyner Trainergespann hatte aufgrund einiger angeschlagener Spieler mit einem schmalen Kader zu kämpfen, die mitgereisten Zuschauer derweil mit Sturm «Benjamin», der mit arktischer Kälte über das Land fegte. Diese unangenehmen Wetterbedingungen liessen einige Weichbecher gar damit liebäugeln, das Clubhaus des FC Kirchberg aufzusuchen, um auf dem 70-Zoll-TV das Spiel der Frauennati zu verfolgen hielten den tapferen Pfyner Anhang aber keinesfalls davon ab, ihre Mannschaft mit frenetischen Fanchören anzufeuern.
Pfyn hat den Ball, Kirchberg die Chancen
Die erste Halbzeit der Partie wirkte insgesamt ziemlich ausgeglichen. Während Pfyn mehr Ballbesitz hatte und sich konsequent nach vorne zu kombinieren versuchte, verzeichnete das hoch anlaufende Heimteam derweil ein Chancenplus. Glücklicherweise waren die Abschlüsse aber zu unpräzise beziehungsweise konnten von Schlussmann Gian Seehofer im Pfyner Tor pariert werden. In der 15. Minute wurde ein Kopfballtor Kirchbergs aufgrund einer Abseitsposition aberkannt. Ob sich der Stürmer tatsächlich in der verbotenen Zone befand, ist gar auf den Kamerabildern schwer zu erkennen.
Ähnliches ereignete sich dann auch auf der Gegenseite, als Flügelflitzer Luca Kressibucher von Sandro Tagliavini lanciert wurde und alleine aufs Kirchberger Tor losstürmen konnte, bevor seine Bemühungen jäh von einem schrillen Pfiff gestoppt wurden. In der 33. Minute kamen die Gäste dann zu einem Eckball, welcher auf den zweiten Pfosten gezirkelt wurde. Bedauernswerterweise flutschte die Kugel unserem Schlussmann durch die Lappen konnten die Pfyner das Geschoss nicht wunschgemäss aus dem Strafraum befördern und so landete das Spielgerät vor den Füssen eines Kirchbergers, der nur noch einschieben konnte. Pfyn war also erneut in Rücklage.
In der 37. Minute musste Innenverteidiger Tim Hanselmann das Feld verlassen, hatte er sich am Tag davor eine Zerrung zugezogen. Der zweitälteste Spieler des Teams (21 Jahre) hatte seinen in die Jahre gekommenen Körper etwas überschätzt biss aber – wie man es von ihm gewohnt war – auf die Zähne und konnte so seine Mannschaft dennoch über eine halbe Stunde lang tatkräftig unterstützen. Für ihn rückte der zuvor im Sturm agierende Levent Ayyildiz in die Innenverteidigung, während Joris Sannemann die Rolle als Angreifer übernahm. Am Spielverlauf änderte sich nicht viel. So hatte Pfyn weiterhin Mühe, sich in eine aussichtsreiche Abschlussposition zu kombinieren, während Kirchberg mit vielen langen Bällen und einem aufsässigen Gegenpressing operierte. Somit blieb es beim knappen Rückstand zur Pause, den es nun in den übrigen 45 Minuten aufzuholen galt.
Spürbare Steigerung in der zweiten Halbzeit
Dass die Pausenansprache des Pfyner Trainerteams eine Wirkung hatte, zeigte sich bereits kurz nach Wiederanpfiff. Plötzlich spielte sich das Geschehen zunehmend in der Kirchberger Platzhälfte ab und Pfyn konnte die Ballstafetten aus der ersten Halbzeit nun bis vor den gegnerischen Kasten vortragen. Je länger die Partie dauerte, desto besser wurden die Gäste. In der 64. Minute kombinierten sich Josias Stäheli und Remo Schneider – Aushilfe aus der ersten Mannschaft – in den gegnerischen Strafraum. Remo brachte den Ball gefährlich vors Tor, wo ein Kirchberger Verteidiger zu klären versuchte, die Kugel dabei aber über die eigene Torlinie bugsierte. Dies war der verdiente Ausgleich für die Pfyner, welche durch diesen Treffer noch weiter erstarkten und gleich nachdoppeln wollten. Weil sämtliche Versuche aber nicht zu Ende gespielt werden konnten, wurde es für die Jungs in Rot aber nochmals brenzlig. In der 85. Minute brauchte es den starken Reflex von Gian, um einen Kirchberger Schuss zur Ecke zu klären.
Nervenaufreibende Schlussminuten
Kurz vor Spielende ging es dann nochmals richtig ab. Nach einem Pfyner Angriff über die linke Seite konnte der Kirchberger Torwart das Leder nicht dingfest machen, wodurch Fabio Walter – Aushilfe von den B-Junioren – zum Abschluss kam, welcher aber geblockt und zur Vorlage für den anderen Fabio (Hauert) wurde. Dieser vergass, dass er nicht Luka Modric heisst vertraute seinem rechten Fuss nicht, entschied sich stattdessen für den starken linken und spedierte den Ball mit dem Aussenrist deutlich am Tor vorbei. Bereits in der Nachspielzeit kam Remo Schneider zu einem Abschluss, der jedoch noch von einem gegnerischen Bein abgefälscht und schlussendlich auf der Linie geklärt wurde. Pfyn liess aber nicht locker und ackerte weiter. So wurde Laris Nyffenegger auf die Reise geschickt, liess an der Grundlinie einen Kirchberger gekonnt stehen und legte mustergütig auf Josias Stäheli zurück. Dieser brachte das Kunststück fertig, aus rund zehn Metern den Torwart statt das Tor zu treffen konnte sich den Ball nochmals zurechtlegen und dann aus wenigen Metern abziehen. Da die Kirchberger Verteidiger aber in Winkelried-Manier den Kasten blockierten, blieb nur die kurze Ecke offen. Josias’ Schuss war aber leider etwas zu unplatziert und wurde vom Goalie geklärt. Nach dem darauffolgenden Eckball wurde der Ball noch ein allerletztes Mal in den Strafraum der Kirchberger spediert, wo er beim einschussbereiten Laris Nyffenegger landete. Angeblich gab es vorher aber ein Foulspiel der Pfyner, weshalb der Schiedsrichter den Abschluss unterband.
Fazit
Insgesamt können die Pfyner Stolz auf diesen Auftritt, insbesondere die Reaktion in der zweiten Halbzeit, sein. Zwar ist es in Anbetracht der vielen Chancen in den Schlussminuten bitter, dass man sich nicht mit einem Sieg belohnte. Dennoch konnten durch das Unentschieden die vier Punkte Differenz zu Kirchberg gewahrt werden und Trainer Nyffenegger kann mit Stolz weiterhin behaupten, noch nie gegen Kirchberg verloren zu haben.
Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Fabio Walter und Remo Schneider sowie bei allen Fans für die Unterstützung, bei allen Gegnern für die fairen Spiele in dieser Vorrunde und bei sämtlichen Schiedsrichtern für die Leitung der Partien. Weiter geht es für die Pfyner U23 mit einem abschliessenden Testspiel am 3. November und danach mit der verdienten Winterpause.
Disclaimer: Die Idee für diesen etwas "fiesen" Spielbericht entstand spontan bei den Gesprächen nach dem Spiel und ist rein satirisch zu verstehen, dementsprechend nicht persönlich zu nehmen ;)





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