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Jan Keller

Senioren: Remis Nr. 2

Meisterschaft Senioren 30+, FC Speicher Grp - FC Pfyn 1 : 1



Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön! Denn da kann man fremde Länder und noch manches andre sehn! Was schon für die Seefahrer in früheren Zeiten galt, sollte sich zumindest teilweise auch für die Pfyner Senioren and diesem Mittwochabend bewahrheiten, als sie bei den Senioren des FC Speicher zu Gast waren. Da Speicher sich bekanntlich nicht in den Niederungen des Bodensees, sondern auf einer stattlichen Höhe von 936 m ü.M. befindet, mussten die Pfyner Senioren die Anfahrt notgedrungen mit dem Auto antreten. Die Parkplatzsuche gestaltete sich durch den Umbau des an den Fussballplatz grenzenden Hallenbades in etwa so schwierig wie ein Anlegemanöver bei Sturmwind. Die Kabine, so geräumig wie eine drittklassige Innenkabine bei einer Atlantikquerung, mussten die Pfyner dann auch noch mit einigen Junioren teilen. Der Rasen zeigte sich bei einer ersten Besichtigung in gutem Zustand. Angesichts der Wetterlage in den letzten Wochen und der Tatsache, dass neben dem Platz noch ein beträchtlicher Schneehaufen vorhanden war, keine Selbstverständlichkeit. Auch nicht selbstverständlich: Gleich fünf Fans nahmen den beschwerlichen Weg nach Speicher in Angriff, um ihre Farben teilweise lautstark zu unterstützen. Ebenfalls schon lange nicht mehr erlebt oder für einige Spieler eine Premiere: Kontrolle durch den Schiedsrichter in der Kabine. Bei der Kaderzusammensetzung zeigte sich ein beständiges Bild und keine Überraschungen. Dank der Aushilfe von Carniel und Regalo aus der zweiten Mannschaft konnten im Gegensatz zu den letzten Spielen schon fast rekordverdächtige drei Spieler auf der Ersatzbank Platz nehmen. Coach Höppner legte bei seiner Ansprache dann auch gleich den Kurs fest: Nach dem ersten Punktgewinn aus dem letzten Spiel sollte nun der erste Vollerfolg eingefahren werden. Die Senioren aus Speicher hatten sich zwar erstmalig für die Meisterrunde qualifiziert, dürften aber keinesfalls unterschätzt werden. Eine leidenschaftliche und aufopferungsvolle Leistung würde definitiv notwendig sein.


Da der erste Offizier (Captain) Muggli das Anspielrecht ergattert hatte, konnten die Pfyner Senioren ihren ersten Angriff temporeich direkt in den gegnerischen Strafraum tragen ohne etwas Zählbares zu erreichen. Aus dem nächsten Angriff resultiere immerhin ein Eckball. Dieser wurde in die Mitte getreten, konnte von einem Verteidiger nur unzureichend geklärt werden und landete vor Rollo's Füssen. Aus aussichtsreicher Position vermochte er den Ball aber nicht im Tor unterzubringen. Das Heimteam machte sich in der Folge die Eigenheiten des heimischen Platzes zunutze. Dieser war nämlich getreu einem bekannten Klischee über die Appenzeller ziemlich kurz. Lange Bälle konnten so problemlos vom eigenen Strafraum bis tief in die Spitzen geschlagen werden. Viel Nennenswertes schaute dabei nicht heraus und auch die Pfyner Angriffsbemühungen, welche zumindest versuchten, ein Kombinationsspiel zu gestalten, wurden ein ums andere Mal gestoppt. Dies aber nicht durch die heimische Verteidigung, sondern durch den Schiedsrichter, welcher sehr konsequent sämtliche Angriffsbemühungen mit einem Offside-Pfiff zu unterbinden wusste. Erst in der 25. Minute die nächste erwähnenswerte Szene: Ein Eckball der Pfyner wurde von links auf den freistehenden Muggli am weiten Pfosten gebracht. Dieser spedierte den Ball aber weit in den bereits dämmernden Nachthimmel. Ein weiterer Eckball in der 34. Minute brachte dann endlich den erhofften Erfolg für die Gäste: Ott konnte die Flanke zwar nur an den weiten Pfosten lenken. Fäh stand aber goldrichtig und köpfte den Abpraller zum 0:1 in die Maschen. Weitere Lichtblicke waren bis zur Pause von beiden Teams nicht auszumachen.


Die zweite Halbzeit bot neben unzähligen "Abseitspositionen" nur drei erwähnenswerte Szenen. In der 45 Minute konnte das Heimteam ein Abstimmungsproblem in der Pfyner Hintermannschaft ausnutzen und ihren Flügelspieler über die rechte Seite lancieren. Vidale war mit den Fingerspitzen noch am scharfen Schuss dran, konnte den Ausgleich aber nicht verhindern. Der zwischenzeitlich eingewechselte Pettersson machte seiner Trikotnummer (13!) alle Ehre und räumte bei seinem Kopfball in der Schlussphase nicht nur den Ball, sondern gleich auch noch seinen Gegner ab. Während Pettersson mit einer Beule davonkam, trug der Heimspieler einen ordentlichen Cut über dem Auge davon und musste am Spielfeldrand gepflegt werden. In der 70. Minute tauchte das Heimteam dann noch einmal gefährlich vor Vidales Kasten auf. Der flache Abschluss zischte glücklicherweise knapp am Pfosten vorbei.


Mit einem Sieg hätten die Pfyner noch Chancen gehabt, den sechsten Tabellenplatz zu erreichen und somit nicht gegen eines der besten zwei Teams aus der anderen Gruppe ins Achtelfinale zu starten. Es passte an diesem Abend vieles nicht zusammen. Einsatz und Wille waren zwar vorhanden, doch zu oft wurde überhastet und ungenau gespielt. Die engen Platzverhältnisse und die vielen gepfiffenen Abseitspositionen (immerhin auf beiden Seiten) kam der schnellen Spielweise der Pfyner Senioren ebenfalls nicht entgegen.


Es sei dem Schreiberling verziehen, so ausführlich über Geschehnisse neben dem Platz und Eckbälle zu berichten. Auf dem Platz wurde nur für dürftige Unterhaltung gesorgt und Lichtblicke waren beiderseits rar. An dieser Stelle Genesungswünsche an den rechten Arm des Unparteiischen. Dieser wurde mindestens ähnlich strapaziert wie die Nerven der oftmals vergebens laufenden Angreifer.


16.05.2024 / Roman Gerber

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