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  • Jan Keller

Senioren: Premieren und kalte Dusche(n)!

Bericht Meisterschaftsspiel Senioren FC Pfyn - FC Frauenfeld, 04.04.2023



Seit der Einführung des neuen Spielmodus der Senioren war es den Pfynern zum ersten Mal geglückt, sich für die Meisterrunde zu qualifizieren. Man gehört also zu den 16 besten Senioren 30+ Teams des OFV. Durchaus beachtlich, wenn bedacht wird, dass Pfyn mit etwas mehr als 2000 Einwohnern (nur Rhäzuns aus der anderen Gruppe hat weniger Einwohner) neben Teams wie Frauenfeld, Wattwil und Chur mit weitaus grösserem Spielerpotential antritt. Pfyn scheint demnach eine ausserordentlich hohe Dichte an talentierten Fussballspielern aufzuweisen. Gegen Frauenfeld stand nun mit einem Derby die erste Prüfung in der Meisterklasse an. Kein einfacher Gegner, können die Frauenfelder doch auf etliche Spieler mit mehreren Jahren Erfahrung im Profifussball zurückgreifen und haben sogar einen Europameister in ihren Reihen. Gespielt wurde erstmals in den neuen Trikots. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die beiden Sponsoren R. Gerber AG und Maler Haas AG. Wie immer stimmte Coach Höppner die Senioren auf die bevorstehende schwierige Aufgabe ein und warnte vor unnötigen Fehlern, welche konsequent ausgenützt würden.





Wie schwierig die Aufgabe werden sollte, zeigte sich bereits nach wenigen Minuten. Frauenfeld brach auf der linken Seite durch, ein schnörkelloser Ball in die Mitte und schon zappelte der Ball zum 0:1 im Netz. Die Gäste spielten schnell und verlagerten das Spiel geschickt. Das bedeutete sehr viel Laufarbeit für die mehrheitlich verteidigenden Pfyner. In der 11. Minute kam Frauenfeld zu einem Eckball. Die Pfyner brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone und auch Goalie Goncalves konnte den zweiten Gegentreffer nicht verhindern. Nach dieser kalten Dusche fanden die Pfyner langsam besser ins Spiel. Bisig bekam einen Freistoss an der Strafraumgrenze zugesprochen, welcher nur knapp am Gästetor vorbeizischte. In der 16. Minute war es wiederum Bisig, der einen Eckball zur Mitte brachte. Diesen brachten die Frauenfelder nicht aus dem 5-Meterraum und so konnte der Ball durch S. Gerber zum Anschlusstreffer ins Tor gestochert werden. Die Gäste blieben in der Folge spielbestimmend aber nicht mehr ganz so dominant wie in der Startphase. Das Heimteam konnte sich nun einige Male über die Seiten aus der Verteidigung lösen und tauchte zumindest ansatzweise gefährlich vor dem Frauenfelder Tor auf. Daran schien das Frauenfelder-Ensemble keine Freude zu haben. In der 27. Minute folgte ein Konter über die linke Angriffsseite, ein Seitenwechsel und der folgende Schlenzer landete unhaltbar im Tor. Und nur drei Minuten später kombinierten sich die Gäste durch die Pfyner Abwehr und konnten zum 1:4 einnetzen. Leider war der Angriffshunger von Frauenfeld noch nicht gestillt und so erfolgte praktisch mit dem Pausenpfiff auch noch das 1:5.


Frauenfeld spielte, Pfyn rannte und so wurde die Pause grösstenteils zur Regeneration genutzt. Fünf Gegentore in einer Halbzeit waren ein klares Verdikt. Zumindest die zweite Halbzeit ausgeglichener zu gestalten war nun die Devise des Heimteams.

Tatsächlich konnten die Gäste in der Folge nicht mehr so dominant auftreten und das Spiel wurde etwas offener. Die jeweiligen Angriffe wurden jedoch zumeist im Mittelfeld oder spätestens an der Strafraumgrenze unterbunden. Klare Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten nicht. Daher dauerte es 20 Minuten bis das nächste Tor fiel. Ein schnörkelloser Angriff der Frauenfelder liess der Pfyner Hintermannschaft kaum Abwehrchancen und nach dem Anspiel dauerte es nur weitere vier Minuten bis der Ball nach einem Eckball zum 1:7 im Tor landete. Wieder ein brutaler Doppelschlag, welcher so hätte verhindert werden müssen. Zumindest die Moral der Pfyner war noch intakt und man versuchte, den Zuschauern auch offensiv noch etwas zu bieten. In der 66. Minute setzte sich Rollo auf der linken Seite durch und seine gut getimte Flanke fand den Kopf von Leupin, welcher unhaltbar für den Frauenfelder Torhüter zum 2:7 einnicken konnte. Wie so oft in diesem Spiel hatte Frauenfeld die passende Antwort, dieses Mal aber mit etwas Hilfe. In der 70. Minute spielten sie sich schnell in den Pfyner Strafraum, wurden vorerst gestoppt, konnten sich aber an der Strafraumgrenze den Ball zurückerobern. Eine beherzte Grätsche von Müller folgte und der Schiedsrichter entschied auf Penalty. Für den Schiedsrichter schwierig zu sehen, waren sich aber die Pfyner (und einige Frauenfelder) einig, dass Müller den Ball und nicht den Gegner getroffen hatte. Luchmann hatte ebenfalls kein Erbarmen: Obwohl Goncalves die Ecke erahnte und auch noch am Ball dran war, stand es nun 2:8. Beide Teams liessen nun aber keine Tore mehr zu. In der 72. Minute spielten die Frauenfelder einen weiten Ball über die Pfyner Abwehr. Der Stürmer hatte Goalie Goncalves schon umspielt und musste eigentlich nur noch einnetzen. Dagegen hatte aber der nach hinten geeilte R. Gerber etwas einzuwenden und mit einer Grätsche konnte der Ball kurz vor der Torlinie gestoppt werden. Glücklicherweise war auch Goncalves wieder auf den Beinen und konnte den Ball vor dem herannahenden Stürmer dingfest machen. Die letzte grosse Torchance gehörte dem Heimteam. Wiederum brachte ein hoher Ball in den Frauenfelder Straftraum Gefahr. Leupin stieg am höchsten und köpfelte den Ball ins hohe Eck. Da hatte aber nun der Frauenfelder Goalie etwas dagegen und verhinderte mit einer sehenswerten Parade ein weiteres Tor.


So blieb es beim deutlichen 2:8 Erfolg für Frauenfeld und dem Fazit, dass das Gästeteam noch stärker und vor allem effizienter auftrat als in der Herbstrunde. Dennoch gibt es auch positives zu vermelden: Mit Frauenfeld hat man eine der stärksten Gegner der Gruppe bereits hinter sich, wohlwissend, dass auch die nächsten Aufgaben den Pfynern alles abverlangen werden. Zudem hat Frauenfeld in der Herbstrunde in sechs Spielen gerade mal ein Gegentor erhalten, womit die Pfyner diese Quote in einem einzigen Spiel um satte 100% steigern konnten.



07.04.2023 – Roman Gerber


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