Bericht Meisterschaftsspiel Senioren FC Weinfelden-Bürglen - FC Pfyn, 07.10.2022
… war das Alter der Pfyner Bank beim letzten Spiel der Herbstrunde der Senioren. 109 Jahre geballte Fussballerfahrung verteilten sich auf die zwei Ersatzspieler. Ferien, Krankheit und Verletzungen liessen das Kader von Coach Höppner doch arg schrumpfen und so kamen sowohl Gantenbein wie auch Thoma nach längerer Abwesenheit gleich in den Genuss in der Startelf zu stehen. Auch sonst präsentierte sich das schon fast traditionelle Abschlussspiel vor der Winterpause gegen den FC Weinfelden-Bürglen etwas anders als noch vor Jahresfrist: Damals traten die Senioren des FC Weinfelden-Bürglen als klare Favoriten an. Dieses Jahr befanden sich die Pfyner als Tabellenzweite in Weinfelden in der Favoritenrolle.
Das Spiel startete gemächlich mit leichten Vorteilen für das Heimteam. Der für die Pfyner ungewohnt grosse Platz liess viele Freiräume beiderseits entstehen. Auch die notwendigen Wechsel auf einigen Positionen machten sich bemerkbar. Die ersten, zumindest im Ansatz gefährlichen Angriffe erfolgten jedoch trotzdem durch die Pfyner. Immer wieder konnten sich Gantenbein und Ott auf der rechten Seite gekonnt in Szene setzen und mit ihrer Schnelligkeit die Abwehrreihen des Heimteams überwinden. Zu etwas zählbarem reichte es allerdings nicht. Weinfelden-Bürglen suchte sein Glück mehrheitlich durch die Mitte, wo sie des Öfteren eine Überzahl erreichen konnten. Sämtliche Angriffe wurden jedoch von der erneut sicher stehenden Pfyner Abwehr zunichte gemacht. Einer dieser abgefangenen Angriffe führe in der 17. Minute zu einem Konter über Häni, welcher Fäh mustergültig freispielte. Sein Abschluss kullerte Richtung Tor und obwohl mancher Pfyner den Ball wohl schon im Netz zappeln sah, sprang dieser nur an den Innenpfosten und konnte vom Heimteam geklärt werden. Weinfelden-Bürglen, nun wachgerüttelt, intensivierte seine Angriffsbemühungen und kam in der Folge zu mehreren Torchancen. Entweder konnte aber die Hereingabe im Strafraum nicht verwertet werden oder das Tor wurde doch ziemlich klar verfehlt. Eine dieser Hereingaben konnte durch Ott geklärt werden. Dieser traf den Ball aber so unglücklich, dass er durch Boltshauser ersetzt werden musste. Weiteres Ungemach folgte sogleich, nachdem Müller einen Ball in die Tiefe abgelaufen hatte. Trotz muskulärer Probleme spielte er aber weiter, nun auf der Aussenbahn. Kurz vor der Pause dann die beste Chance für Weinfelden-Bürglen. Ein Stürmer entwischte der Pfyner Hintermannschaft und zog alleine auf den Kasten von Goncalves. Dieser reagierte aber blitzschnell und schnappte sich mit einer sehenswerten Parade den Ball bereits an der Strafraumgrenze. Handspiel wurde reklamiert, doch der Ball wurde von Goncalves deutlich innerhalb des Strafraums geklärt. So ging es mit einem 0:0 in die Pause, welche vorwiegend zur Erholung genutzt wurde.
Das Heimteam nahm den Schwung aus der ersten Halbzeit mit und tauchte bereits nach wenigen Minuten gefährlich vor dem Pfyner Tor auf. Der Angreifer konnte sich an der linken Strafraumgrenze durchsetzen und auch Gerber's Intervention blieb erfolglos, so dass ein Schlenzer in die weite rechte Ecke die Führung für Weinfelden-Bürglen bedeutete. In der Folge versuchte das Heimteam die Entscheidung herbeizuführen und die vermehrte Abwehrarbeit forderte sein nächstes Opfer. Wettach wurde durch Höppner ersetzt, womit die eingangs erwähnten 109 Jahre Erfahrung nun vollständig auf dem Platz standen. Die vermehrten Offensivbemühungen von Weinfelden-Bürglen ermöglichten den Pfynern den einen oder anderen Konter anzusetzen. Des Öfteren wurden die Aussenläufer Häni und Boltshauser eingesetzt. Eine wirklich zwingende Chance ergab sich daraus allerdings nicht. Die Pfyner Hintermannschaft stand weiterhin kompakt und jegliche Angriffe konnten erfolgreich abgewehrt werden. Und wenn die geballte Ladung an Erfahrung nicht ausreichte, war Goncalves zur Stelle, welcher einen weiteren Sololauf in der 70. Minute auf das Pfyner Tor wiederum mit einem mirakulösen Eingreifen zunichtemachen konnte. Im Anschluss ging es auch für Thoma nicht mehr weiter und mangels einsatzfähigem Spielermaterial auf der Bank bestritten die Pfyner die Schlussphase inklusiver einer kaum enden wollenden Nachspielzeit mit einem Mann weniger. Entgegen der Erwartung war es aber nicht das Heimteam, welches die Entscheidung suchte, sondern die Pfyner, die sich noch einmal aufbäumten. Vermehrt wurden weite Bälle auf Fäh und Müller gespielt, die geschickt weiterleiten konnten und so für einige Unsicherheiten in der Hintermannschaft von Weinfelden-Bürglen sorgen konnten. Ein weit getretener Freistoss von Gantenbein brachte dann auch die klarste Ausgleichschance für Pfyn, doch der freistehende Muggli verfehlte das Tor um Haaresbreite. So blieb es beim knappen 1:0 Erfolg für Weinfelden-Bürglen und dem Fazit, dass mit dem einen oder anderen Spieler auf der Bank durchaus mehr für Pfyn drin gelegen hätte. Angesichts der Umstände aber trotzdem eine kämpferische und aufopferungsvolle Leistung der dezimierten Pfyner. Mit der anstehenden Winterpause steht nun genügend Zeit zur Verfügung, die Blessuren auszukurieren. Sofern der FC Wängi im letzten Spiel dieser Seniorengruppe am letzten Spieltag nicht gewinnt, dürfen sich die Senioren des FC Pfyn zum ersten Mal seit der Einführung der Meisterrunde im Frühling mit den regionalen Topteams messen.
10.10.2022 – Roman Gerber
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