Meisterschaft Senioren 30+, FC Frauenfeld - FC Pfyn 8 : 0
Seit dem Entscheid des Ostschweizer Fussballverbandes, den Spielbetrieb der Senioren von einem Ligamodus mit zwei Stärkeklassen in eine regionale Qualifikationsrunde und eine Rückrunde mit zwei Stärkeklassen zu ändern, gehört das Derby gegen die Senioren des FC Frauenfeld zum zweifelhaften Höhepunkt jeder Vorrunde. Im Falle einer Qualifikation für die Meisterrunde ein weiterer Höhepunkt im Frühling und mit ganz viel Pech auch noch die Zulosung im Cup. Teilweise also drei Aufeinandertreffen pro Saison. Die Frauenfelder, amtierender Meister der regionalen Seniorenmeisterschaft und Senioren Cupsieger, spielen schon seit Jahren auf konstant hohem Niveau und schaffen es auch jedes Jahr, sich noch weiter zu verstärken. Wie jedes Aufeinandertreffen war für die Pfyner Senioren auch an diesem Dienstagabend klar, dass eine sehr grosse Herausforderung auf sie warten würde.
Das Spiel gestaltete sich denn auch wie erwartet. Die Frauenfelder führten spielerisch eine sehr feine Klinge, schafften auf jeder Position eine Überzahlsituation und erarbeiteten sich viele Torchancen. Die Pfyner waren zu extrem grosser Laufarbeitgezwungen und allzu oft musste ab der schieren Überzahl an gegnerischen Angreifern eine Verteidigungstriage durchgeführt und sich auf den "gefährlichsten" Angreifer fokussiert werden. Des Öfteren schienen die Frauenfelder mit einem oder zwei Spielern mehr auf dem Platz zu stehen. Eine Konsultation mit dem Schiedsrichter ergab allerdings, dass wohl alles korrekt war.
In der Startviertelstunde ging die Pfyner Taktik einigermassen auf, das erste Gegentor ereignete sich kurz darauf nach einem Angriff über die rechte Seite. Die Erhöhung dann zehn Minuten später durch einen Weitschuss. Eben auch so eine gefürchtete Qualität der Frauenfelder: Schüsse aus 20 m gleichen einem Elfmeter und werden dementsprechend regelmässig verwandelt. Da in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit keine Tore mehr fielen, ging es mit einem 2:0 Rückstand aus Sicht der Pfyner in die Pause. Es bleibt allerdings zu erwähnen, dass die Pfyner nicht gänzlich chancenlos waren. In der 28. Minute setzte R. Wettach einen Freistoss nur knapp neben den Pfosten und in der 35. Minute prüfte Stühring mit einem strammen Schuss den Frauenfelder Torwart, der mit einer mirakulösen Parade retten musste. Die wohl beste Chance hatte dann kurz vor der Pause Fäh, als er von Ott mustergültig bedient wurde, die Hereingabe allein vor dem Tor aber um Haaresbreite verpasste.
Die zweite Halbzeit wurde durch einen von R. Gerber unglücklich verursachten Handelfmeter eingeläutet (42. 3:0). Die Pfyner versuchten weiter dagegenzuhalten, mussten mit zunehmender Spieldauer dem enormen Laufpensum aber Tribut zollen. Zudem konnten die Frauenfelder weiterhin frische und qualitativ ebenbürtige Spieler einwechseln, wohingegen die Gäste wieder mit einem sehr schmalen Kader angereist waren. Für den Lichtblick in der zweiten Halbzeit aus Pfyner Sicht sorgte der eingewechselte Stalder, welcher seinem (nachgesagten) Status als ehemaliger NLB-Spieler mit einem herrlichen Schuss an die Querlatte absolut gerecht wurde.
Spielstand bei Abpfiff 8:0 - eine in dieser Höhe doch ordentliche kalte Dusche für die Pfyner.
Bei deutlich kühleren Temperaturen als noch vor Wochenfrist hatte sich so mancher Spieler auf die warme Dusche nach dem Spiel gefreut. Fehlanzeige! Die nächste kalte Dusche folgte hier sogleich. Die Pfyner Senioren haben übrigens einen fähigen Heizungsfachmann als Spieler in ihren Reihen (kleiner Tipp: Trikotsponsor). Bei Bedarf einer Heizungsverbesserung werden Anfragen gerne entgegengenommen.
Positiv hingegen war die gute Bewirtschaftung durch das Beizli in Frauenfeld. Notabene das erste Mal von drei Auswärtsspielen, dass der Durst nach dem Spiel mit einem Bier gelöscht werden konnte. Das letzte Vorrundenspiel steht Ende September mit dem Heimspiel gegen den FC Kreuzlingen an. Aus der Entscheidung für die Qualifikation für die Meisterrunde im Frühling konnten sich die Pfyner dieses Mal heraushalten. Einen Hattrick wird es diesbezüglich nicht geben und das nächste Aufeinandertreffen mit Frauenfeld wird glücklicherweise frühestens innert Jahresfrist stattfinden. Dennoch werden die Pfyner hochmotiviert antreten, sieglos möchten sie sich nicht aus der Vorrunde verabschieden. Zudem sind noch einige Match-Harassen offen, was auf einen gemütlichen Ausklang der Vorrunde hoffen lässt.
11.09.2024 / Roman Gerber
Comentarios