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Jan Keller

Senioren: Abnutzungskampf auf tiefem Geläuf!

Bericht Meisterschaftsspiel Senioren FC Zuzwil - FC Pfyn, 14.04.2023



Nach dem ernüchternden Auftakt in die Meisterrunde gegen den FC Frauenfeld bot sich den Pfynern gegen Zuzwil die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Die Matchvorbereitung erwies sich einmal mehr als sehr anspruchsvoll. Mehrere Spieler mussten sich mit Blessuren vom letzten Spiel kurzfristig abmelden, dazu kamen die Langzeitverletzten. Der Absenzenzettel der Senioren liest sich während der Saison zeitweise wie eine Legendenliste der letzten zwanzig Jahre und steht von der Länge her dem Matchblatt in nichts nach. Ausserdem stand am Samstag für das Fanionteam der Spitzenkampf an, daher konnte Rollo nicht nach Belieben Spieler zu den Senioren schieben. Nichtsdestotrotz konnte Trainer Höppner auf 15 einsatzfähige Spieler zählen, unter anderem auch dank Unterstützung vom Zwei. Beim Gegner standen unter anderem Spieler auf dem Platz, welche früher in der NLA respektive der österreichischen Bundesliga als Profis gewirkt hatten. Einmal mehr musste der FC Pfyn also den Erfolg über das Kollektiv suchen.

Auf sehr tiefem Terrain begannen beide Mannschaften sehr verhalten. Fehlpässe hüben wie drüben prägten die Startphase. Die Pfyner hatten Mühe mit dem langsamen und holprigen Rasen und fanden nur schwer ins Spiel. Dementsprechend war es das Heimteam, welches offensiv die ersten Akzente setzen konnte. Nach 14 Minuten wurde Keeper Goncalves zu einer Fussabwehr gezwungen, den Flachschuss konnte er gerade noch parieren. Die Platzherren wurden nun zwingender in ihren Aktionen und konnten sich im Mittelfeld ein Übergewicht erarbeiten. Vorerst aber stand unsere Abwehr solide und konnte klären, teilweise allerdings in Extremis. In der Offensive fehlte es vor allem an Präzision, oftmals fehlten bei Pässen oder Laufwegen nur einige, jedoch entscheidende Zentimeter. So konnten wir kaum Chancen kreieren. Die beste davon entstand nach einem Eckball, Muggli setzte aber seinen Kopfball knapp neben das Tor.


Gegen Ende der ersten Halbzeit machte sich der Kräfteverschleiss bei Pfyn aufgrund des schweren Bodens empfindlich bemerkbar, immer tiefer wurden die Gäste in die eigene Hälfte gedrängt. Goncalves mit zwei weiteren Glanzparaden sowie die Torumrandung verhinderten jedoch den eigentlich fälligen Führungstreffer der Gastgeber. So retteten sich die Pfyner mit einem Remis in die höchst willkommene Halbzeitpause. Dort wurden einige Punkte angesprochen und leichte Korrekturen vorgenommen.


Mit frischem Elan und frischen Kräften ging es in die zweite Spielhälfte. Die Rotationen brachten merklich Schwung ins Angriffsspiel der Pfyner, was auch die Abwehr entlastete. Das Spiel gestaltete sich jetzt ausgeglichen, und beide Teams zeigten einige vielversprechende Angriffsaktionen. Vorerst aber schaute auf beiden Seiten nichts Zählbares heraus. Im Zentrum lieferten sich die Kontrahenten einen eigentlichen Abnutzungskampf, viele kernige Zweikämpfe unterbrachen immer wieder den Spielfluss. Trotz dieses intensiven Spiels begegneten sich die Spieler mit Fairness und Sportsgeist.


Nach zirka einer Stunde wurden die Beine bei den Gästen erneut schwer, und Zuzwil wurde wieder dominanter. Nach einigen erfolglosen Abschlüssen erzielte schliesslich Montandon in der 71. Minute den Führungstreffer für die Gastgeber. Sein platzierter Aufsetzer in die entfernte Ecke war sogar für unseren Keeper in Bestform unhaltbar. Nachdem auch noch Müller verletzt ausgewechselt werden musste, setzten die Pfyner in der Schlussphase alles auf die Karte Offensive und versuchten mit dem Mut der Verzweiflung, noch den Ausgleich zu erzwingen. Wie so oft in solchen Momenten führte allerdings ein Konter gegen die entblösste Abwehr kurz vor Schluss zur Entscheidung in Form des zweiten Treffers für Zuzwil. So blieb uns nichts Anderes übrig, als dem Gegner zu einem verdienten Heimsieg zu gratulieren. Die vielen kleinen individuellen Fehler haben uns wohl einen möglichen Punktgewinn gekostet. Das Engagement und den Willen konnte man der Mannschaft jedenfalls zu keinem Zeitpunkt absprechen.


Nun gilt es, für kommenden Dienstag und das nächste Heimspiel gegen Gossau wieder frischen Mut und Kraft zu schöpfen. Auch in dieses Spiel werden wir wieder alles an Herzblut und Leidenschaft in die Waagschale werfen.



16.4.2023 – Guido Merk


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