Pfyn feierte nach dem Labinoti-Spiel bis spät in die Nacht.
Am Samstagabend musste Pfyn auswärts gegen Labinoti antreten. Statt zum Platz in Arbon führte die Reise zuerst einmal nach Steinach: Hier hat Labinoti für seine Heimspiele die Garderobe in der Turnhalle des Primarschulhauses – mehr als zwei Kilometer von der eigentlichen Spielstätte entfernt.
Das Einwärmen fiel den Umständen entsprechend kurz aus. Dass Pfyn im Kampf gegen den Tabellenzweiten Mühe hatte, lag aber nicht daran, sondern am Auftreten von Labinoti: Die Spieler des Heimteams beschwerten sich bei Schiedsrichterentscheidungen, beleidigten die Pfyner zum Teil heftig, wälzten sich nach Zweikämpfen schreiend am Boden, hielten selbst mit Fouls aber nicht zurück.
Pfyn setzte gegen Labinoti auf bewährtes Personal.
Pfyn liess sich vom Verhalten des Gegners irritieren, aber nicht lähmen: Nach einer gelungenen Kombination und einem Lattenschuss reagierte Simon Peterhans am schnellsten, war vor dem Labinoti-Keeper zur Stelle und drückte den Ball über die Linie. Weil der Schiedsrichter offenbar ein Foul sah, wo aus Pfyner Sicht keines war, zählte das Tor nicht.
Für Pfyn kam es noch bitterer: In der 19. Minute entwischte Edon Esati und brachte Labinoti in Führung. Dass es vorerst bei einem Gegentor blieb, war auch Joël Leemann zu verdanken: Er rettete einmal bravourös, als er sich einem Labinoti-Stürmer in einer Eins-gegen-Eins-Situation erfolgreich in den Weg stellte.
Die nächste nennenswerte Aktion ereignete sich in der 32. Minute: Der Schiedsrichter zeigte Labinoti-Innenverteidiger Suad Jonuzi die erste gelbe Karte der Partie. Allen Widerständen zum Trotz brachte Gérôme Leupin seinem Team die Hoffnung kurz vor der Pause zurück: Der Captain behielt vor dem Tor die Nerven und erzielte den Ausgleich.
Eine taktische Umstellung und ein Platzverweis kehren die Partie
In der Pause machte Alessandro Rollo zwei Wechsel und wies sein Team an, gegen den spielstarken Gegner tiefer zu verteidigen. Der Plan ging auf: Labinoti wurde nach dem Seitenwechsel kaum noch gefährlich, was offenbar für Frust sorgte. Anders ist nicht zu erklären, was sich der bereits verwarnte Suad Jonuzi in der 59. Minute leistete: Er holzte Stefan Marolf mit einem heftigen Tackling um und sah nach langer Diskussion völlig zurecht die zweite gelbe Karte.
In Unterzahl tat sich Labinoti erst recht schwer. Pfyn hingegen kam immer wieder nach Kontern zu Chancen – einmal scheiterte der eingewechselte Dominik Rietmann unglücklich am Pfosten. So blieb es beim 1:1, bis der ebenfalls eingewechselte Hazbi Osmani in der 90. Minute einen Eckball von links trat. Im zweiten Anlauf brachte er den Ball in den Strafraum, wo Daniel Frei seine grösste Stärke ausspielte, Pfyn per Kopf in Führung brachte und die ganze Mannschaft ausflippen liess.
Nach dem 2:1 hatte Pfyn nur noch ein Ziel: den Sieg irgendwie ins Trockene bringen. In der Nachspielzeit machte Captain Leupin vor, wie: Er kam im Mittelkreis an den Ball und wollte ihn einfach nur so weit wie möglich nach vorne dreschen. Es kam viel besser: Der Ball wurde immer länger, segelte über den Labinoti-Keeper und landete zum alles entscheidenden 3:1 im Tor. Spätestens jetzt brachen alle Dämme – Gérôme Leupin rutschte auf den Knien über den nassen Platz, die mitgereisten Fans jubelten ihm zu, und alle wussten: Der Sieg ist Pfyn nicht mehr zu nehmen.
Labinoti konnte nicht mehr reagieren, es blieb beim 3:1. Nach der unsportlich geführten Partie war der Sieg für Pfyn nicht nur Genugtuung, sondern auch sportlich enorm wichtig: Punktemässig schloss die 1. Mannschaft zu Labinoti und Steckborn auf und liegt jetzt mit einem respektive fünf Punkten Rückstand hinter Tägerwilen und Frauenfeld auf Rang 3.
Zum nächsten wegweisenden Spiel kommt es am Samstag: Pfyn empfängt Steckborn zum Derby – wer gewinnt, kann den Anschluss an die Spitze halten. Bis dann auf der Oberen Wiide – wir freuen uns auf deine Unterstützung!
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